Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
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Schon in früher Jugend mußte der Ritter lernen, wilde Rosse zu tummeln, die Waffen mit Leichtigkeit und Geschick zu handhaben und der Verwundung und dem Tode ruhig ins Angesicht zu sehen. Daß die Reiter die besten Krieger wurden, ist darnach wohl zu erklären; nach ihrer Anzahl wurde die Stärke des Heeres bestimmt. Von ihrem Reiterdienst bekamen diese Krieaer den Namen Ritter.
d. Page. Knappe, Ritter. Die strenge Absonderung der Ritter und die hohen Anforderungen derselben an die in ihren Stand Aufzunehmenden führte nach und nach dazu, daß eine vieljährige Vorbereitung der Aufnahme vorhergehen mußte. Bis zum siebenten Jahre blieb der Ritterknabe unter der sorgsamen Pflege und Obhut der Mutter; dann wurde er in die Burg eines benachbarten oder befreundeten Ritters gebracht, damit er in dessen Dienst und unter seiner Leitung als Bube oder Page die Anfangsgründe aller Rittertugenden lerne. Als solcher hatte er bei Tafel aufzuwarten, die Waffen seines Herrn zu säubern, seinem Herrn die Steigbügel Zu halten und sich im Reiten, Fechten und Schießen fleißig zu üben; im Umgange mit der Frau des Ritters sollte er lernen, wie er mit Edelfrauen zu verkehren habe. Im vierzehnten Jahre wurde er wehrhaft; er erhielt ein vom Priester geweihtes Schwert und hieß nun Knappe oder Junker (Jungherr). Von jetzt ab war er der stete Begleiter seines Herrn, sowohl zur Luft und Freude der Jagd, der Feste und Waffen-Ipiele, als auch in den Ernst der Schlacht; seine höchste Pflicht war unverbrüchliche Treue und unwandelbare Anhänglichkeit gegen seinen Herru. lind war es ihm befchieden, in der Schlacht seinen Herrn mit Schild und Schwert zu schützen und zu retten, so war lein Ruhm groß. Der Dienst des Knappen dauerte bis zum einnndzwanzigsten Jahre; dann erfolgte die Aufnahme in den eigentlichen Ritterstand durch den Ritterschlag. Zu diesem mußte sich der Aufzunehmende durch Fasten und Genuß des heut gen Abendmahles vorbereiten; in der Nacht vorher mußte er ein Bad nehmen und die Nacht über im Gebet zubringen. Am andern Tage wurde er in feierlichem Zuge zur Kirche geleitet; dort kniete er vor dem Altare nieder und beschwor mit feierlichem Eide das Rittergelübde: „die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion mit ihren Dienern und Häusern, die schwachen, Witwen und Waisen zu beschützen, keinerlei Schimpf gegen Edelfrauen zu dulden und gegen die Ungläubigen (nur
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1256 fast zwanzig Jahre lang; in der Geschichte heißt sie gewöhnlich 1273 Interregnum, d. H. das Zwischenreich. (1256—1273.)
b. Rudolfs Erwählung zum Kaiser. Daß die Zustände des deutschen Reiches immer unhaltbarer wurden, sahen selbst die
Fürsten ein, die sich doch sonst wenig um das Reich kümmerten, und sie beschlossen, einen thatkräftigen Mann an die Spitze des Reiches zu stellen, der wieder Ordnung und Gerechtigkeit handhabe. Au-derntheils wollten sie freilich keinen zum Kaiser haben, der eine große Hans-macht besaß, weil sie von einem solche Schmälerung ihrer fürstlichen Rechte fürchteten. Da lenkte Werner von Eppen-stein, Erzbischof von Mainz, die Wahl auf den schweizerischen Grasen Rudolf von Habsburg, welcher als ein nur mäßig begüterter Fürst keine Veranlassung zu Befürchtungen gab, dessen Tapferkeit, Klugheit u. strenge Rechtlichkeit aber hoffen ließen, daß er der herrschenden Unordnung und Gesetz-ituöoif von Habsburg. lofigfeit zu steuern im
Stande fein werde. Die nächste Veranlassung für den Erzbischof, Rudolf vorzuschlagen, war wohl der allgemein verbreitete Ruf von Rudolfs ernster und aufrichtiger Frömmigkeit, wie der dem Erzbischof auf einer Reife nach Rom geleistete Dienst der be-
waffneten Begleitung durch die Alpen.
Einst, so erzählt man, traf Rndolf auf der Jagd einen Priester, der einem Kranken die Sterbesakramente bringen wollte; ein Bach, der in Folge
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Extrahierte Personennamen: Rudolfs Werner_von_Eppen-stein Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Rudolfs Rndolf
Extrahierte Ortsnamen: Rudolfs Mainz Habsburg Rudolfs Rom
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Stühle von verschiedenen Formen, oft mit reicher Schnitzarbeit i versehen, Arm- und Lehnsessel mit werthvoller Polsterung, große t Kleidertruhen und mächtige Betten; letztere waren meist so hoch, i daß man auf mehreren Stufen zu denselben emporsteigen mußte: k an der Ueberwölbung des Bettes waren Malereien angebracht,
I von den Rändern hingen Gardinen herab. — Die Mahlzeiten waren gewöhnlich ziemlich einfach; was das Wasser, der Wald und der Gemüsegarten lieferte, erschien an den gewöhnlichen Tagen auf der Tafel auch des reichsten Burgherrn; nur bei Festlichkeiten 1 hatte die Kochkunst Gelegenheit, sich sehen zu lassen. Bei den ; weniger bemittelten Rittern trank man den altdeutschen Gerstensaft,'die reicheren zogen den Wein vor, große Trinkgefäße aus ; Holz, Zinn, Gold, Silber oder Krystall gingen fleißig in die : Runde. ' Man hatte nur zwei Mahlzeiten, das Frühmahl und das Nachtessen, nach welchen beiden sich die Einteilung des !| Tages richtete.
Für die Erziehung der Jugend geschah wohl manches, nach ■ unsern Begriffen freilich recht wenig. Wenn der Knabe sich nicht dem geistlichen Stande widmete, sah man auf die Ausbildung des Geistes nur wenig und war zufrieden, wenn der Knabe einige Gebete, den Glauben, die Beichtformel und eine Anzahl von Turnier-Regeln auswendig wußte. Lesen und Schreiben lernte der angehende Ritter nicht, selbst berühmte Dichter ritterlicher Abstammung, wie z. B. Wolfram von Eschenbach, verstanden es nicht. Desto mehr sah es die Knaben-Erziehung ab auf ritterliche Tüchtigkeit auf der Jagd und im Kriege, auf ritterlichen Umgang mit Frauen und auch wohl auf die Kunst, die Harfe zu spielen. In der Mädchenerziehung sah man besonders auf Tüchtigkeit im Haushalte und in den Handarbeiten. Fürstentöchter erhielten besondere Erzieherinnen und eine Anzahl von gleichalterigen Mädchen aus den besten Familien des Landes als Gespielinnen; wer von den reichen Adligen seine Töchter nicht am Hofe des Fürsten unterbringen konnte, gab sie in die Klöster zur Erziehung. Die Mädchen und Fronen waren des Lesens und Schreibens kundig, viele hatten auch Interesse an den Dichtungen gleichzeitig lebender Dichter.
Die Gastfreundschaft war eine Hanpttugend der Ritter. Wenn ein Gast ankam, so empfing man ihn in der Ehrenhalle, nahm ihm die schwere Rüstung ab, bot ihm einen Labe- und Willkommentrunk, bereitete ihm ein Bad und reichte ihm dann einen rcirten, frischen Anzug. Darnach begab er sich in die Familie;
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diese besiegt, aber auch die Briten unterworfen und das. unter diesen schon verbreitete Evangelium ausgerottet. Der Papst Gregor d. Gr. war es, durch dessen Eiser die Mission in Britannien wieder aufgenommen wurde; bald war ganz Britannien dem Christenthum und der Herrschaft des Papstes gewonnen. Ja sie waren bald so eifrige und thätige Christen, daß sie es sich angelegen sein ließen, ihren Stammverwandten das Evangelium zu bringen. Da lag ihnen denn das Land der Friesen am nächsten, auch verstanden sie die Sprache dieses Volkes noch, und so kam es, daß zuerst Zu den Friesen der angelsächsische Missionar Willibrord kam und gestützt durch den mächtigen Einfluß Karl Martell's mit günstigem Erfolge an der Bekehrung der Friesen arbeitete; er gründete das Bisthum Utrecht. Seine Thätigkeit wird aber weit übertroffen durch diejenige seines Landsmannes Winfried.
b. Winfried und seine Missionsarbeit. Winfried, welcher seiner Deutschland erwiesenen Wohlthat wegen gewöhnlich Boni-facius, d. i. Wohlthäter, genannt wird, war ums Jahr 680 zu Kirton in der Grafschaft Wessex geboren. Seine Eltern waren angesehene und wohlhabende Leute, bei welchen öfter christliche Reiseprediger einkehrten. Durch diese wahrscheinlich war schon frühe in dem Knaben eine Neigung zum geistlichen Stande und zum Klosterleben erweckt worden; aber nur die ungewöhnliche Festigkeit des jungen Winfried, sowie vielleicht eine überstandene schwere Krankheit desselben konnte die Eltern, welche ihn für einen weltlichen Beruf bestimmt hatten, bewegen, dem Drängen des Knaben nachzugeben. Er trat in das Kloster zu Ex et er ein, wo er bald durch seine hervorragenden Geistesgaben, sowie besonders durch das Talent des guten Vorlesens die Aufmerksamkeit seiner Vorgesetzten auf sich zog. Als er dreißig Jahre alt war, ließ er sich zum Priester weihen und, kenntnisreich und hochgebildet, gewandt und voll Eifer, den Ungläubigen das Evangelium zu predigen, begab er sich Zu feinem Landsmanne Willibrord, der schon längere Zeit an der Bekehrung der Friesen arbeitete. Ungünstige Verhältnisse, ein Sieg der Friesen über den fränkischen Majordomus Karl und das starre Festhalten des Friesenkönigs Radbod an der heidnischen Religion nöthigte ihn, nach England zurückzukehren. Im Jahre 718 reiste er nach Rom und erhielt vom Papste Gregor Ii. den Auftrag, den heidnischen Deutschen das Evangelium zu predigen. Den ersten Versuch machte er in Thüringen, fand sich aber bewogen, nach Friesland zurückzukehren.
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Extrahierte Personennamen: Gregor_d Gregor Willibrord Willibrord Karl_Martell's Karl Winfried Winfried Winfried Winfried Winfried Winfried Winfried Winfried Willibrord Willibrord Karl Karl Gregor_Ii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Britannien Deutschland England Rom Friesland
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Spott beirren. In Schlesien ließ Friedrich Spinnschulen errichten, denen der schlesische Leinwandhandel seinen ungeheuren Aufschwung verdankt.
Große Aufmerksamkeit widmete Friedrich dem Schul wes en. Die Städte und der Adel mußten Schulen errichten, um den Kindern auch des ärmsten Mannes den Schulbesuch zu ermöglichen. Die Lehrer mußten vor dem Consistorialrath Hecker, den er über das ganze Schulwesen gesetzt hatte, eine Prüfung ablegen; nur diejenigen, welche Hecker als tüchtig bezeichnet hatte, wurden angestellt. Durch Hecker ließ er eine allgemeine Schulordnung aufstellen, das General-Landschulreglemeut, welches 1763 erschien; dasselbe wurde jedem Pfarrer zugesandt.
i. Tod Friedrichs des Großem Noch 23 Jahre nach dem siebenjährigen Kriege war es Friedrich vergönnt, sein Land in Segen zu regiereu. Er sührte seine anstrengende Regententhätigkeit in derselben Weise fort, wie er sie in kräftigeren Jahren gewohnt gewesen war; der hochbejahrte Greis fchonte sich ebenso wenig, wie der kräftige Jüngling und Mann.
Friedrich's Alter war in mancher Beziehung freudlos; von seiner Gemahlin lebte er getrennt, sie hat Sanssouci nie gesehen; Kinder hatte er auch nicht, und so war er in seinem Alter auf den Verkehr mit seinen Generälen und Freunden aus deu Kriegszeiten angewiesen. Der alte Feldmarschall Keith, von Geburt ein Engländer, war nach dem siebenjährigen Kriege aus seine Besitzungen in Britanien Zurückgekehrt; kam aber auf den ausdrücklichen Wunsch Friedrich's nach Sanssouci. Aber auch unter seinen Freunden räumte der Tod uuerbitterlich aus; ein Trost bei diesen Verlusten war ihm seine unausgesetzte Thätigkeit und die große Verehrung und Dankbarkeit, welche ihm sein Volk entgegenbrachte. Wenn er nach Berlin kam, so traten die Bürger aus den Häusern, ihn zu sehen; andere liefen eine ganze Strecke neben feinem Pferde her, um deu Anblick des geliebten Monarchen möglichst lange zu haben. Friedrich erwiderte die Grüße seiner Unterthanen in der leutseligsten Weise. Besonders waren es stets eine Menge von Kindern, welche neben seinem Pserde herliefen, Lebehoch riefen, ihre Mützen vor Freude in die Luft warfen, wohl auch feine Stiefel vom Staube säuberten. Ueberall, im eignen Lande und int Auslande, genoß der König eine unbegrenzte Bewunderung und Liebe; sein Volk hatte ihm schon lange den gemüthlichen Namen „der alte Fritz" beigelegt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Spinnschulen Friedrich Friedrich_dem_Schul Friedrich Consistorialrath_Hecker Hecker Hecker Friedrichs Friedrich Friedrich Keith Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Sanssouci Sanssouci Berlin
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strebte es die Wiederherstellung des Bundestages, welcher vom Frankfurter Parlament aufgehoben worden war. Ein Streit des kurhessischen Ministers Hassenpflug mit den hessischen Ständen wegen Verfassungsverletzung veranlaßte die Mobilmachung des östreichischen und des preußischen Heeres. Der wieder zusammengetretene Bundestag sandte ein östreichisches und ein bairisches Heer ins Land, die Hessen zur Unterwerfung zu bringen; auch Preußen war bereit, dem Bundestag entgegenzutreten und mit Oestreich den Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland zu beginnen, aber die drohende Haltung Rußlands verhinderte diesmal den Ausbruch des Krieges. Noch einmal gab Preußen nach; der Bundestag wurde wieder hergestellt, und Oestreich trat wieder 'an die Spitze Deutschlands.
d. Friedrich Wilhelms Iv. Verdienste. Friedrich Wil-helm's Regierungsjahre sind von reichem Segen für sein Land gewesen, besonders auch durch die Pflege christlichen und kirchlichen Sinnes. Er unternahm öfter Reisen durch das Land, um sich selbst von dem Zustande desselben zu überzeugen; seine Unterthanen durften ihm da jederzeit nahen und ihre Gesuche vorbringen.
Als er einst auf einer solchen Reise in ein Städtchen kam, waren ihm die Bewohner desselben und die Schulkinder bis vor das Thor entgegen gekommen. Ein weißgekleidetes Mädchen überreichte dem König einen Strauß und sprach dabei ein sinniges Gedicht. Der König, dem das Kind gefiel, fragte es. indem er auf eine Blume hinwies: „Wohin gehört denn das?-„Ins Pflanzenreich," war die Antwort. „Und wohin gehört dieser Stein?" fragte er, auf einen Stein zeigend, weiter. .Ins Mineralreich/ antwortete das Kind. „Wohin gehöre ich denn?" war die dritte Frage. Ohne Zandern antwortete das Kind: „Ins Himmelreich." Da hob der König das Kind empor, küßte es, und eine Thräne erglänzte in seinem Auge.
Auf alle Gebiete erstreckte sich des Königs Fürsorge: er hob die Industrie, setzte für Handel und Gewerbe ein eignes Ministerium ein, erleichterte den Postverkehr, vermehrte Fluß- und Seeschifffahrt, ließ Eisenbahn- und Telegraphenlinien anlegen. An der Nordsee erwarb er vom Großherzog von Oldenburg ein Gebiet*), welches später zur Anlegung eines Kriegshafens benutzt wurde. Kunst und Wissenschaft fanden treue Pflege und Förderung, und zahlreiche Anstalten christlicher Barmherzigkeit, Waisenhäuser, Krankenhäuser u. f. w. wurden gegründet. Im Verein mit England stiftete Friedrich Wilhelm in Jerusalem ein evangelisches Bisthum.
*) Das Iahdeyebiet.
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Extrahierte Ortsnamen: Hessen Deutschland Deutschlands Nordsee Oldenburg England Jerusalem
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fein Vorhaben. Alle Vorstellungen und alles Zureden konnten ihn von seinem Vorhaben nicht abbringen; mit Thränen nahm er Abschied von seinen Freunden und überschritt am andern Tage die Schwelle des Klosters.
Nach einigen soll sein Freund Alexius an seiner Seite vom Blitze erschlagen worden sein; nach andern fand ihn Luther eines Moraens im Bette ermordet Gewiß ist nur, daß der Verlust dieses Freundes einen
frtse» Ifanäfete Utf a"f ,6" m<4" "Öd ihn ,ur Ausführung
Als Luthers Vater die Nachricht vou dem Eintritt ins Kloster erhielt, war er sehr ungehalten und sagte ihm als einem unae-hor amen Sohne alle väterliche Gunst ab; später jedoch söhnte er sich mit chm aus und gab noch nachträglich seine Einwilligung Ku dem gethanen Schritte, obgleich er es nicht ganz verwinden konnte, daß seine Plane, einen tüchtigen und berühmten Rechtsgelehrten in dem -söhne zu sehen, so gänzlich vernichtet waren.
b. Luther im Kloster und als Lehrer an der Univer--
re /y°'"ter u$nters, Luther mit dem größten Ernste
allen Verrichtungen der Mönche; er wurde zu den niedrigsten Diensten verwendet, mußte die Glocke läuten, die Thüre hüten die Kirche reinigen und mit dem Bettelsack in der Hand in der S'adt Guben für dus Kloster sammeln. Duneben Jetflmie keine der vorgeschriebenen Gebetsstunden und marterte sich mit Kasteiungen aller Art. Mit hoher Freude erfüllte ihn das Auf-' frnben emer Bibel m der Klosterbibliothek. Schon früher batte > er in der Universitätsbibliothek eine Bibel gefunden, und voll 1 Staunen über den herrlichen Inhalt derselben hatte er Gott ! gebeten thm einst auch einen solchen Schatz zu Mcheeren So i oft es seine Geschäfte erlaubten, las er mit Fleiß und Andacht i die heiligen Schriften. Aber all' feine Bemühungen, durch treue ; Verrichtungen seiner Obliegenheiten Friede des Herzens In er-
seines fleißigen Fastens und Betens • a -lr. Kasteiungen blieb er betrübt und zweifelte daß Gott mhm gnädig sein werde. Er sagt später selbst einmal-r lst's, ein frommer Mönch bin ich gewesen, und wenn je ein i durch s-m- Mönch°r°j in den Simmel getommm if£ o ms Dcuch ich hineingekommen sein." Immer war er voll Angst und l ?or9e u6er Jetne Sunden, und doch wußte er bei der Beichte ; keine anzugeben. Voll Herzensqual schloß er sich oft taaelana
!r!e Machte das Wort eines alten treuen
.Mönches: „och glaube an eine Vergebung der Sünden!" den
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